Julia Curty
Mitglied des Vorstands, Ressort Kommunikation, Ressort fit & fun
Steckbrief
Julia, Kanton Bern, *1977, verheiratet, 2 Kinder
Sprachen: Deutsch, English, Französisch
Erstdiagnose 05/2017: homonrezeptor-positives / HER2+ multifokales Mammakarcinom
Therapien: 2017 Mastektomie und Rekonstruktion mit Implantat links, Chemotherapie, Antikörpertherapie, Antihormontherapie
09/2020 Implantatswechsel aufgrund Rupturverdachts
offen für Fragen und Austausch -> just e-mail me!
Man trifft sich immer zweimal im Leben
2008 absolvierte ich meine Diplomarbeit im CAS Corporate Communications zusammen mit Eva. Eva war damals 40, hatte bereits die Diagnose Brustkrebs erhalten und war auch zur Studienzeit in Behandlung. Immer frohen Mutes, immer gut drauf, voll engagiert. Für mich schien sie nie wirklich ernsthaft krank zu sein, sie klagte nie. Brustkrebs? Echt? Für mich war sie einfach Eva, eine gute Studienkollegin, mit der ich oft Zug fuhr. Und die sich nebenher für EUROPA DONNA einsetzte. Ein Jahr später fragte sie mich, ob ich für den Verein die Aktion BH auf dem Bundesplatz in Bern fotografieren würde. Die Bilder der 18 500 BHs – mit der Forderung nach einem schweizweiten Mammografie-Screening – vor blauem Himmel und goldener Kuppel waren ein visueller Hingucker. Für mich war es ein Job. Ich war zwar überwältigt von der Aktion, aber, ganz ehrlich gesagt, wirklich mitfühlen konnte ich nicht.
2017 entdeckte ich einen Knoten in meiner Brust
Kurz mal zum Arzt und hören dass ich mir keine Sorgen machen muss. So liess ich meine zwei Kleinen an der Auffahrtsbrücke mit den Worten «In 30 Minuten bin ich wieder da!» vorm Fernseher sitzen. Eine Stunde später war mein Leben nicht mehr wie vorher. «Das sieht nicht gut aus. Sie haben Brustkrebs.» Wie bitte? Panik machte sich breit, Schockstarre.
Nach dem ersten Behandlungsmarathon dachte ich sogleich an Eva. Nachdem ich seit einiger Zeit nicht mehr nach Bern fuhr, sahen wir uns nur selten im Zug. Ich wollte sie um Rat fragen. Googelte sie. Und fand heraus, dass Eva sechs Monate zuvor an den Folgen der Krankheit gestorben war. Meine Welt brach ein zweites Mal zusammen. Nach ein paar Wochen fühlte ich mich stark genug, die Präsidentin des Vereins zu kontaktieren. Wir trafen uns im Café und sie erzählte mir Evas Geschichte. Und auch, dass Eva eine grosse Lücke bei EUROPA DONNA hinterlassen hatte. Noch mitten in Behandlung entschloss ich mich, mitzumachen.
Ich traf auf mutige, aufgestellte Frauen allen Alters, die etwas bewegen wollen, die aufklären möchten, die sich mit Herzblut für eine bestmögliche Behandlung und Chancengleichheit bei der Diagnose Brustkrebs einsetzen. Auf junge, charakterstarke und fröhliche Frauen, die sich im Restaurant zum Stammtisch zum Austauschen trafen. Fast alle mit derselben Diagnose.
Es gibt viel zu tun
Seit 2012 Jahren bin ich selbständig als Unternehmerin, Grafikerin und Visuelle Gestalterin unterwegs. Bei EUROPA DONNA kann ich das Wissen einbringen, das ich mir 2008 mit Eva zusammen angeeignet habe, immer machen wollte aber bis anhin in keinem meiner SUPERSCRIPT-Projekte so umfassend einsetzen konnte: Corporate Communications, Organisation von Events, Artikel schreiben, Fundraising. Und Grafik. Endlich sinnstiftend. Für mich. Für Eva. Und für alle anderen.
Ein Appell an Eure Solidarität
Engagiert Euch mit uns! Zeigt Euch solidarisch. Im grossen Stil oder auch im ganz kleinen. Ob betroffen oder nicht. Helft mit, ein Thema zu enttabuisieren, was jede 8. Frau im Leben betreffen wird. Wie das geht? Ganz einfach…
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Ich würde mich freuen, etwas mit Euch zusammen auf die Beine zu stellen. Wir freuen uns über jede Art von Unterstützung. In diesem Sinne auf bald!
Herzlich, Julia Curty