Gesunde Ernährung von A-Z Teil2: von (A) wie Aronia und (B) wie Bärlauch

Bilder: privat

 

Ein Beitrag von Francisca Marthaler, BSc Ernährungsberaterin FH SVDE und Ines Baltissen, BSc Ernährungsberaterin FH SVDE und Delegierte EUROPA DONNA Schweiz

Francisca und Ines erklären euch, weshalb sich das Pflanzen eines Strauchs mit Aronia Beeren, dem Super-Food schlechthin, lohnt. Beim Pflücken des geruchintensiven Bärlauchs empfehlen Sie euch, immer genau hinzuschauen, um eine Verwechslung mit giftigen Pflanzen zu vermeiden. Alle Informationen und Tipps findet ihr im nachfolgenden Text.


A - wie Aronia Beeren

Die Aronia Beeren gehören botanisch zur Familie der Rosengewächse. Sie wachsen doldenartig an dornlosen Sträuchern in unseren Hausgärten und werden in der Schweiz auch in landwirtschaftlichen Kulturen angebaut. Ende August bis September findet die Ernte der dunkelblauen Beeren statt. Dies erfolgt meist von Hand, um die druckempfindlichen Beeren zu schonen. Die Aronia Beeren sind denn auch nur kurz haltbar und werden meist sofort zu Saft gepresst, getrocknet oder tiefgefroren. Sie finden vorwiegend in Fruchtjoghurt, als Marmelade, Likör oder Farbstoff Verwendung.

Die Aronia Beere gilt als absolute Super-Food-Beere: Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und enthält neben den B-Vitaminen, Carotinoiden, Kalium, Zink, Eisen, viele Polyphenole. Der Gehalt dieser ist höher als in anderen dunklen Beerenfrüchten. Zu Polyphenole gehören hauptsächlich Anthocyane, Procyanidine und Phenolsäuren, die zu den Antioxidantien zählen. Diese phenolischen Verbindungen haben eine stark radikalische Abfangaktivität. Diese ist wichtig zum Schutz von normalen Zellen und könnte eine wichtige Rolle spielen bei der Entstehung diverser Erkrankungen, die auf oxidativen Stress zurück zu führen sind. Dazu gehören beispielsweise Krebs, Infektionen, Herzerkrankungen sowie Diabetes. Invitro Studien haben gezeigt, dass Extrakte aus Aroniabeeren das Wachstum von diversen Krebszellen hemmen konnten. Es gibt erst wenige Humanstudien mit Aroniabeerenextrakt sowie Aroniasaft. Diese lassen vermuten, dass es recht hohe Dosen an Aronia braucht, um die antioxidative Wirkung der Beere im Menschen nachzuweisen.

Trotzdem, wenn Sie die Möglichkeit haben, setzen Sie sich diesen Strauch in den Garten: Die weissen Blüten erfreuen im Frühling und die dunklen Beeren sind rasch geerntet. Genascht werden sie übrigens kaum, denn sie schmecken frisch genossen herb, säuerlich und aufgrund des tiefen Zuckergehalts kaum süss. Sie können tiefgefroren direkt in Smoothies oder Milkshakes gegeben oder getrocknet werden. In der Gewürzmühle zermahlt, werten sie das tägliche Müesli auf.

 
Foto: private

B - wie Bärlauch

Wer kennt ihn nicht, den typischen Bärlauchgeruch, wenn man im Frühling durch die Wälder spaziert?

Der Bärlauch (Allium ursinum, Allium=Lach, ursinum=bärig), auch «wilder Knoblauch» genannt, ähnelt dem Knoblauch nicht nur durch Geschmack und Geruch, auch die Inhaltstoffe und der gesundheitliche Wert sind nahezu identisch. Der Bärlauch ist eine Pflanzenart der Gattung Allium und mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt. Geniessen können wir ihn von März bis Juni, als Zutat im Salat, Bärlauch-Pesto, Bärlauchbutter, Bärlauchspätzli, Bärlauchquiche etc. Beim Bärlauch sind nicht nur die Blätter nutzbar, sondern auch die sternförmigen Blüten (besonders fein sind z. B. auch eingelegte Bärlauchblütenknospen!), die grünen Samen und die kleinen, in der Erde ruhenden Zwiebeln.

Der Bärlauch galt im Mittelalter als Heilpflanze und wurde in der Klostermedizin zum Teil für Wurmkuren sowie zur Magen-, Darm- und Blutreinigung eingesetzt. Im 18. und 19. Jahrhundert verlor der «wilde Knoblauch» seine Bedeutung.

Mittlerweile wurde der Bärlauch in der modernen Wissenschaft neu entdeckt und seine Inhaltsstoffe sind Teil der Forschung. Der intensive Geruch entsteht durch das Enzym Allinase, welches das schwefelhaltige geruchlose Alliin zum stark riechenden Allicin abbaut. Die gesundheitsfördernde Wirkung beruht auf den vielen schwefelhaltigen Verbindungen. Alliin gilt als Radikalfänger und senkt den Lipid-Cholesterinspiegel im Blut. Allicin und Allylsulfide wirken antimikrobiell. Auch werden diesen sekundären Pflanzenstoffen antikanzeroge Eigenschaften zugeschrieben (Dr.med.Uwe Siedentopp).

Im Gegensatz zu anderen Pflanzen sollte Bärlauch nicht getrocknet werden. Nur frisch kommen seine Wirk- und Aromastoffe zum Tragen!

Gemäss Dr. med. Dorstewitz (DHZ-2009, 4:22-25) kann der Bärlauch auch als Phytobiotika (pflanzliche Antibiotika) eingesetzt werden. Phytobiotika sind nicht nur wirksam gegen Bakterien sondern auch gegen Viren und Sprosspilze.

Leider hat auch der Bärlauch, wenn auch etwas milder als der Knoblauch, den unangenehmen Geruch, der sich auch nach dem Essen noch bemerkbar macht. Daher besser erst nach einer romantischen Verabredung verspeisen oder gemeinsam geniessen.

Zu beachten gilt, dass die Bärlauchblätter sich den giftigen Blättern der Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen sehr ähnlich sehen. Eine Verwechslung mit den Blättern der Herbstzeitlosen kann zum Tode führen.


 
 
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